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  • AutorenbildHanne Luhdo

Gespräch und Andacht mit Heiko Lietz

„Am Reich Gottes bauen“ war der Gesprächsabend mit Vertretern der Nordkirche und Heiko Lietz am 30. Juni 2022 in der Petruskirche überschrieben. Es ging um den konfliktreichen Weg des ehemaligen Pastors in der DDR, um Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung, aber vor allem um seine persönliche Lebensgeschichte und die Aufarbeitung des Unrechts.

Der aus diesem Anlass gegründeten Arbeitsgruppe unter der Leitung von Bischof Gothart Magaard gehören auch Pastor Altenburg, Pröpstin Carstensen, Bischof Tilman Jeremias, Peter Kramer, Elke König, Cornelia Ogilvie, Oberkirchenrat Lenz und Oberkirchenrat Schaack an. Ihr Ziel ist es, das Gespräch mit Menschen zu suchen, die in der DDR-Zeit auch durch kirchliche Verantwortliche gelitten haben.

Einer von ihnen war der Menschenrechtler Heiko Lietz. Der heute 78-Jährige machte in den Jahren zwischen 1979 und 1995 mit einigen leitenden kirchlichen Mitarbeitern und der Institution Kirche so bittere Erfahrungen, dass er schließlich 1995 keine weitere Möglichkeit mehr sah, überhaupt noch als kirchlicher Mitarbeiter tätig zu werden.

Doch Heiko Lietz blieb in dem Treffen nicht bei den schmerzlichen Erinnerungen stehen, sondern blickte auch auf seine späteren Aktivitäten auf dem Dreesch zurück, den er über die Petrusgemeinde, die Schweriner Tafel, den Runden Tisch Soziales, die Flüchtlingsarbeit und den Verein „Die Platte lebt“ kennenlernte. Er verlagerte seine Tätigkeit mehr und mehr in diesen Bereich außerhalb der normalen Gemeindearbeit und fand mit dem Friedensdom im PlattenPark Mueßer Holz einen neuen Ort der Begegnung und Besinnung.

„Was uns bei allen religiösen, kulturellen und ethnischen Unterschieden verbindet, ist der Satz: ‚Die Würde des Menschen ist unantastbar‘. In ihm bündeln sich alle Menschenrechte und das Völkerrecht. Das ist für mich heute und auch zukünftig eine wirklich ausreichende Geschäftsgrundlage für alles, was ich tue und bedenke“, sagte der Menschenrechtler zum Abschluss seiner Rede. Für ihn war der Abend, der mit einer Andacht im Friedensdom im PlattenPark Mueßer Holz endete, „eine bewegende, Versöhnung stiftende Station auf dem gemeinsamen weiteren Weg, geschehenes Unrecht angemessen aufzuarbeiten.“


Der erste Schritt zur Aufarbeitung ist erfolgt. Weitere müssen folgen. „Wir werden in den kommenden Wochen die Einzelheiten in Augenschein nehmen. Ich bin mir sicher, dass alles zu einem befriedigenden Ende kommen wird“, fügt er hinzu.


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