Hanne Luhdo
Die Geschichte der "Plattelinos"
Aktualisiert: 26. März 2019
Mit lustigen bunten Häkelfiguren fing ihre Geschichte an. Wir haben sie in einem kleinen Handarbeitskreis im „Eiskristall“ im Sommer 2014 aus Wollresten kreiert und sie später in die Bäume gehängt. Sie schaukelten in den Zweigen wie in Hängematten, ließen sich ins hohe Gras fallen und hatten nur ein Ziel: den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Weil die Häuser in der Nachbarschaft aus Betonplatten bestehen, nannten wir sie „Plattelinos“ – liebenswerte Figuren mit sehr unterschiedlichem Aussehen und Charakter. Sie fanden in Ausstellungen und in einem Büchlein ihren Platz. Dann war es lange Zeit ruhig um die „Plattelinos“, bis sie 2018 in menschlicher Gestalt wieder auftauchten. Die Mädchen, die seit über einem Jahr im „Eiskristall“ tanzen, singen und spielen, tauften wir ebenfalls auf den Namen „Plattelinos“, weil sie genauso lustig, bunt und liebenswert sind wie die kleinen Häkelfiguren.
Inzwischen hatten sie mehrere Auftritte: beim Dreescher Stadtteilfest, beim „Tanz der Kulturen“, bei den Interkulturellen Wochen, beim 10. Geburtstag des Stadtteiltreffs „Eiskristall“, zum Abschluss des Kausa-Projektes bei der Kreishandwerkerschaft…
Eine großzügige Spende vom Inner Wheel Club und die Förderung des Projektes „Kultur und Natur“ durch die EU halfen, die Gruppe aufzubauen und zu erhalten. Jeden Freitag treffen sich acht bis zehn Mädchen, die in der „Platte“ leben, mit mir und Gret-Doris Klemkow, um neue Programme einzustudieren. Wir haben schon das Märchen vom Regenbogen sowie meine Geschichten „Lilu rettet die Bienen“ und „Der seltsame Vogel“ einstudiert. Begonnen haben wir allerdings mit dem Schwerin-Lied „Zu Hause ist da, wo meine Schuhe stehn“, das ich schon 2012 geschrieben und mit meinem Mann zusammen aufgenommen habe. Damals habe ich es mit den „Plattenladys“ getanzt. Jetzt singen und tanzen es Mädchen aus verschiedenen Ländern zwischen fünf und 14 Jahren. Für die meisten von ihnen stehen die Schuhe erst seit 2-3 Jahren in Schwerin. Schnell haben Hanah, Nadia, Zeinab, Sahar, Sarah und Co. die deutsche Sprache gelernt und sind mit viel Freude dabei, mit einheimischen Kindern zusammen zu proben, nicht nur, weil es hinterher immer ein Eis gibt. Und auch für Paulina und Jolina sind die Nachmittage mit den Mädchen aus fremden Kulturen cool.
Der nächste Auftritt der „Plattelinos“ wird am 27. April auf dem Berliner Platz sein, wenn wir den 15. Geburtstag des Vereins „Die Platte lebt“ feiern.
Hier das Lied der "Plattelinos": https://youtu.be/aNUetUMn5fQ
