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  • AutorenbildHanne Luhdo

Zwischen Umbau und Abriss - 10 Jahre "Eiskristall"

Aktualisiert: 13. März 2019


Als im März 2009 der Stadtteiltreff „Eiskristall“ eröffnet wurde (im Beisein prominenter Politiker aus Stadt und Land), waren alle glücklich, viele aber auch skeptisch, ob es gelingen würde, diesen Treff auf Dauer am Leben zu erhalten.

Nach langem Leerstand wurde die ehemalige Eisdiele im Rahmen der Städtebauförderung des Landes als Modellprojekt umgebaut – mit großem ehrenamtlichem Einsatz von Mitgliedern und Freunden des Vereins „Die Platte lebt“. Unser Verein schaffte es, auch nach Auslaufen der dreijährigen Förderung, die Türen offen zu halten, dank der Unterstützung des Vermieters WGS und der Bewohner. 2010 gingen Vereinsmitglieder auf die Straße und sammelten Geld für die recht hohen Nebenkosten der Räume. Durch Preisgelder und Spenden wurde die finanzielle Situation von Jahr zu Jahr sicherer, auch, weil das Stadtteilbüro im November 2014 zur Untermiete einzog.

Zwar mussten wir die Öffnungszeiten von anfangs 10-18 Uhr etappenweise auf zwei Stunden reduzieren, da nach Beendigung der Arbeitsförderprogramme Kommunalkombi, Bürger- und Quartiersarbeit nicht mehr alles abgedeckt werden konnte. Doch viele Angebote blieben bestehen: die Lese-Ecke, das Repair-Café oder Alltagsdeutsch für Migranten. Das „Welcome-Café“ kam im September 2015 hinzu und findet noch heute jeden Montag statt. Das BilSE-Institut war bis Dezember 2018 mit verschiedenen Projekten und dem Arbeitsladen präsent.

Zu den Höhepunkten gehörte die Wahl von Miss und Mister Dreesch im Rahmen der Festwoche „40 Jahre Dreesch“ im Juni 2011. Es gab Erzähl-Cafés, Kochschulen, Samowarnachmittage, Bürgerforen, Gottesdienste, Plattenfrühstück, Filmvorführungen, Trauergespräche, Rechtsberatung, die kleine Benimmschule für Kids, Kniggekurse für Erwachsene, Wahlgespräche, Friedensdekaden. In Quizrunden wurden plietsche Dreescher ermittelt. Es wurde gelernt, gebastelt und gebacken, philosophiert, musiziert und improvisiert. Viel gelacht wurde, wenn das Kabarett „Spätlese“ (später „Spott und Spiel“) zu Besuch war oder Otto Schapuffnick in verschiedene Rollen schlüpfte („Zwischen Frühstück und Sonntagsbraten“).

Es gab und gibt Ausstellungen, Feste, Diskussionsrunden, Vorträge, Konzerte, Kultur-Cafés……….. Oder man trifft sich einfach nur so zum Plaudern und Kaffeetrinken. Ein Platz, jenseits der Einsamkeit. Ein Platz auch für Kinder. Seit einem Jahr treffen sich im „Eiskristall“ Mädchen aus verschiedenen Ländern, um zusammen zu tanzen, zu singen und zu spielen. Sie sind die „Plattelinos“ und ein Beweis für die Vielfalt im Quartier. Die Besucherschar ist bunter und jünger geworden. Aber eines ist geblieben. Das „Eiskristall“ ist immer noch ein Ort der Begegnung, an dem gilt: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Daran erinnerte Menschenrechtler Heiko Lietz in seinem Grußwort am 9. März. Gret-Doris Klemkow überbrachte die Glückwünsche und ein Dankeschön der WGS für das soziale Engagement des Vereins im Stadtteil. Auch wenn das Ende des Gebäudes bereits abzusehen ist, da das Wohnungsunternehmen den Abriss vorbereitet, wurde das Jubiläum mit vielen Gäste gefeiert. Unter ihnen Angelika Gramkow, die vor zehn Jahren als Oberbürgermeisterin bei der Einweihung dabei war. Nicht nur sie brachte selbst gebackenen Kuchen mit. Auch andere Freunde und Unterstützer des „Eiskristalls“ kamen mit Kuchen, Blumen und Geschenken und bewiesen im Quiz rund um den Stadtteiltreff, dass sie sich gut auskennen. Ein musikalisches Geschenk überreichte das Ukrainisch-Deutsche Kulturzentrum SIČ mit einem Ständchen der Sängerin Olga Mikheeva. Dankeschön!

Hier noch ein der Beitrag von TV Schwerin:

https://www.youtube.com/watch?v=OrJavKKErk0

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